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STATEMENTS ZU MEINEN BILDERN
KÜNSTLERISCHER WERDEGANG
WIENERSKULPTUR - ODER MANCHER PUNKER MACHT ES RICHTIGER

Statement zu meinen Bildern
MENSCH UND NATUR
Das generelle Thema meiner Kunst ist die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Dass diese sich heute als in erster Linie einseitig nutznießerisch und ausbeuterisch darstellt, ist immer wieder ein inspirierendes Moment für meine Malerei.

Öltankerunfälle, die Luftverschmutzung, Massentierhaltung oder die Vernichtung des Regenwaldes sind nur einige der Themen, die in diesem Rahmen und als Folge oben beschriebener Beziehung in meinen Werken auftauchen. Über meine Bilder möchte ich der Gesellschaft ihr diesbezügliches Fehlverhalten sichtbar machen und meinen Protest gegen die rücksichtslose und dem oftmals reinen Profitstreben unterworfene Zerstörung und Ausnutzung der Natur artikulieren.

Die Kunst, vor allem die der Gegenkulturen, hat in jeder Zeit eine wichtige Rolle bei der Formulierung von gesellschaftlich relevanten Fragen und Problematiken gespielt. Über die bloße Funktion als Spiegel der Gesellschaft hinausgehend, muss sie deshalb auch immer wieder mahnen, bohren, aufrütteln, anstoßen.

Es gehört zur Verantwortung des Künstlers, gegenüber dieser Gesellschaft auf Missstände hinzuweisen und für die Forderung nach ihrer Beseitigung einzustehen. Die Umweltproblematik eines der drängensten Themen, die die Welt und ihre Bevölkerung heute beschäftigt. Auch Kriege, oftmals im Zusammenhang mit religiösen oder wirtschaftlichen Hintergründen, haben einen verheerenden Einfluss auf die weltweiten Umwelt- und Lebensbedingungen und finden sich dementsprechend verarbeitet in meinen Bildern wieder.

Mit der Welt der Kunst bin ich sehr unzufrieden. Ich finde, dass in den Werken der gegenwärtigen Kunstszene ein über deren Selbstzweckhaftigkeit hinausweisendes Thema zu wenig vorhanden ist. Leider scheinen viele Künstler heutzutage nur eine solche Kunst schaffen zu wollen, die irgendwie neu aussieht, in besseren Fällen wenigstens formal spektakulär ausfällt, aber vor allem erfolgsversprechend ist. Ich denke, daß das nicht ausreichen ist. Künstler sollten auch mehr darüber nachdenken, was die Kunst in der jetzigen Zeit bedeutet und welche Rolle sie spielen soll und kann.

Mit meinen Bildern möchte ich die Menschen gezielt ansprechen und für die Zusammenhänge von Mensch, Natur, Wirtschaft, Konsum, Krieg und Religion sensibilisieren, sie berühren, zum Nachdenken anregen und zu irgendeiner Reaktion, wenn nicht Aktion bewegen, die auf mehr Rücksicht mit unser aller Resourcen rekurriert. Hoffentlich können meine Bilder und ich etwas dazu beitragen.

RYO KATO, 2008

ZELLERMAYER Galerie Berlin 2008


Künstlerischer Werdegang
RYO KATO

Schon in meiner Kindheit beschäftigte ich mich mit Vorliebe mit Zeichnen und Malen, wurde aber, noch bevor ich eigene Berufsvorstellungen entwickeln konnte, von meinem Vater in eine Richtung nach dessen Vorstellungen gedrängt. Gegen meinen Willen mußte ich seit meinem sechsten Lebensjahr "GO", ein asiatisches Brettspiel; erlernen. Im Zuge seines Ergeizes, aus mir einen professionellen Spieler zu machen, wurde ich mit neun Jahren aus dem familiären Umfelt herausgerissen, um in Tokyo im Hause eines "GO- Profis" zu leben und dort unterrichtet zu werden. Da es mir dort nicht erlaubt war, einer anderen Beschäftigung als demS "GO- Spiel" nachzugehen, zeichnete ich im Geheimen.

Mit fünzehn Jahren entdeckte ich dann in einem Buchladen eine Gemäldeband von Monet, dessen Bilder mich so sehr beindruckten und berührten, dass ich beschloss, der " GO- Karriere", die ohnehin mehr der Neigung meines Vaters entsprach, zu trotzen und Künstler zu werden. Es war wie eine neue Perspektive, die sich mir eröffnete und die Möglichkeit zur Selbstentfaltung versprach.

Ich kehrte in meinenS Heimatort zurück, besuchte dort die Kunstklasse des Gymnasiums und erhielt in einer Privatschule, die ich mir mit Schülerjobs finanzierte, Mal- und Zeichenunterricht. Dann begann ich, in der freien Natur Landschaftbilder nach dem Vorbild der Impressionisten zu malen.

Meine Heimat ist ein kleines Dorf und liegt in den Bergen, umgeben von schönen Naturlandschaften. Der erlebte, starke Kontrast zwischen der Großstadthektik Tokyos und der ländlichen Idylle meines Heimatdorfes, hat mich immer wieder zum Nachdenken über die Beziehungen zwischen Mensch und Natur gebracht, und ermöglichte mir, mein späteres künstlerisches Hauptthema zu formulieren.

Nachdem ich mir die grundlegenden Techniken der Malerei angeeignet hatte, entstand das Bedürfnis, mich individuell und frei auszudrücken. Ich hörte auf Landschaftsbilder zu malen und begann stattdessen, meine Phantasie zu visualisieren. In Japan wird ein teilweise - wie ich empfand - noch sehr klassisches, ja konservatives Kunstverständnis vermittelt, das sich wenig mit meinem individuellen Gestaltungswillen oder meiner Suche nach einer eigenen künstlerischen Sprache vereinbaren ließ. Auf Grund des starken Eindrucks bei der ersten Begenung mit dem Französischen Impressionismus bin ich mit neunzehn Jahren, also gleich nach dem Abitur, nach Paris übergesiedelt. Dort war ich sehr bald enttäuscht von der französischen Gegenwartskunst, weshalb ich neun Monate später nach Berlin zog, dessen künstlerische Szene ich als interessanter empfand. In Berlin, wo ich auch meinen Lebensmittelpunkt gefunden habe, fing ich an, konsequent meinen eigenen Stil zu entwickeln, den inhaltlich vor allem der Enthusiasmus für den thematischen Schwerpunkt der Umweltproblematik ausmacht. Seitdem habe ich in meinen Bildern dieses Thema dargestellt.

In letzter Zeit, insbesondere in den zwei Jahren seit Beendigung meines Studiums als Meisterschüler an der Universität der Künste (UdK), habe ich meinen Stil ständig weiterentwickelt.


WIENERSKULPTUR
ODER MANCHER PUNKER MACHT ES RICHTIGER
Die Zellermayer Galerie präsentiert erstmals Werke des japanischen Künstlers Ryo Kato in der Ausstellung "Wiener Skulptur - oder mancher Punker macht es richtiger".

Erst über Umwege verschaffte sich der 1978 geborene Künstler eine Zeichen- und Malausbildung an Privatschulen in Okayama, Japan, die er gegen den Willen seiner Eltern erhielt und selbst finanzierte.
Da sich sein Kunstverständnis mit dem in Japan vorherrschenden eher klassisch - konservativen nicht vereinbaren ließ, verließ Kato schon unmittelbar nach dem Schulabschluss sein Heimatdorf, um in Europa Fuß zu fassen.

Eine Vorliebe für den französischen Impressionismus und die Plein Air Malerei führten Ryo Kato 1997 im Alter von 19 Jahren zu einem 9 monatigen Aufenthalt nach Paris. Enttäuscht von seiner Vorstellung von Paris und der französischen Gegenwartskunst, lockte ihn nunmehr das Berliner Kunstmilieu. Seit 1998 lebt Ryo Kato in Berlin, studierte an der Universität der Künste Berlin (UDK) zu Beginn bei Wolfgang Petrick und absolvierte seinen Meisterschüler im Jahr 2006 bei Daniel Richter.

Katos Ölbilder sind großformatig und füllen zumeist die gesamte Fläche seiner Leinwände mit explosiven Form- und Farbkombinationen aus. Anklänge an Daniel Richters Bilder der späten 90er Jahre sind offensichtlich. Der schnelle Duktus und die Farbauswahl erinnern an Graffiti, die verschlungene Ornamentik und wuchernde Formvielfalt offenbart in ihrer Abstraktion immer wieder figurative Elemente, die den Inhalt Katos Bilder verraten.

Der Künstler beschäftigt sich mit brisanten Themen, die aus den Zusammenhängen von Mensch, Tier und Natur, Wirtschaft, Konsum, Krieg, Religion und Menschenrechtsverletzungen resultieren. Öltankerunfälle, Luftverschmutzung, Massentierhaltung verarbeitet Kato in seinen Ölbildern erst auf den zweiten Blick auf seine absichtlich plakativ wirksame Weise.

Der erste Eindruck vermittelt eine farbige, ornamentale sehr lebendig gestaltete Leinwand. Auf den zweiten Blick sind z. B. in dem Bild "Wienerskulptur", 2008 (Öl auf Leinwand, 180 x 130 cm) Produkte des Massenkonsums in das Bildraster eingeflochten. Eine roboterhaft aussehende weibliche Person wirft mit ihrem drahtigen, verlängerten Arm Perrier Flaschen und Hamburger um sich. Sie ist nackt bis auf einen Lendenschurz aus Zebra- und Leopardenfell. Entstellte amerikanische Flaggen und ein roboterartiges Wesen, welches ein aufgespießtes Steak in die Höhe hält, vermitteln den Eindruck einer aus den Fugen geratenen, wahnsinnigen Welt.

Diese Thematik hat der Künstler auch in kleinformatigen Papierarbeiten mit Pastellkreide auf eklatante Art und Weise zum Ausdruck gebracht.

Durch die verworrenen Bildkompositionen regt Kato zum genaueren Betrachten an und erreicht dadurch nicht nur erhöhte Aufmerksamkeit für seine Kunst, sondern regt gleichzeitig zum Nachdenken für eine verantwortungsvollere Gesellschaft an.

Antonia von Schierstaedt

ZELLERMAYER Galerie Berlin 2008


gogo
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