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Petra Petitpierre - Auf der Suche nach dem inneren Bild
Petra Petitpierre - Looking for the inner painting

Petra Petitpierre - Auf der Suche nach dem inneren Bild
von Maxi Sickert

Ich will malen, aber es wird ein harter Kampf für mich werden. Petra Petitpierre, Dessau 1930

Aus meinem Leben

Mit einem schwachen Körper bekam ich mit neun Jahren eine Hüftgelenksentzündung, wurde viermal operiert und das linke Bein verkürzte sich und verkrümmte, eine traurige, verzichtvolle Jugend resultierte. Mit zwanzig Jahren liess ich diese Krüppelhaftigkeit von Herrn Prof. Scherb korrigieren. Es war eine schaurige, schmerzvolle Sache. Aber die 16 cm Verkürzung waren behoben und ich erholte mich innerhalb von zwei Jahren so, dass kaum jemand mich wiedererkannte. Statt dem entsetzlich erhöhten Korkstiefel konnte ich normale Schuhe tragen. Auch die Ehe verunglückte, ich blieb mit meinem Töchterchen allein und das kleine Haus hier in Murten wurde "Klein Weimar". Freunde aus allen Himmelsrichtungen besuchten mich und die Kunst. Das Häuschen wurde ein kleines Kunsthaus.(1)

Das Atelier (Erinnerung der Tochter Simone)

Das Atelier war ein länglicher Raum, mit einem Fenster nach Norden, darin ein langer Tisch, auf dem die Farben und Pinsel standen und lagen. Die Staffelei wurde nur für die fertigen Bilder gebraucht, bis dahin wurden sie auf dem Tisch liegend gemalt. Der Raum war durch einen Vorhang getrennt, im vorderen Teil standen noch ein Schreibtisch und ein Bett. Im Krieg konnte nicht geheizt werden. Ich habe meine Hausaufgaben am Schreibtisch gemacht. Meine Mutter trug immer Hosen, es gab deswegen Kritik in der Schule. Wegen ihres Beines trug sie immer Hosen oder lange Kleider, auch im Atelier. Sie ging durch das Haus und sagte: "Ich suche ein Bild". Sie hat viel mit dem "Goldenen Schnitt" gearbeitet und mit dem Prisma, auch schon in den 40er Jahren. Sie hat in ihre Ölfarben Zucker gemischt.(2)

Am 13. Mai 1905 wird Petra Petitpierre als Frieda Kessinger, Tochter der Therese Kessinger und des Justizrat Franz Troll in Zürich geboren. Die Eltern haben fünf Kinder, sind aber nicht verheiratet. Franz Troll lebt noch ein offizielles Leben mit seiner Ehefrau und kommt so oft er kann zu seiner Zweitfamilie. Mit neun Jahren stößt sich Frieda die Hüfte. Der Knochen entzündet sich und ihr Bein hört auf zu wachsen. Mit elf Jahren ist sie im November 1916 das erste Mal längere Zeit im Krankenhaus. Die Beinverkürzung macht einen Unterschied von 16 cm aus und sie muss einen Schuh mit Korkabsatz tragen. Sie fühlt sich verkrüppelt und einsam.

Als der reiche Vater stirbt, muss die Mutter das Haus verkaufen, da das Erbe an die Ehefrau geht, und Frieda muss 1921 mit 16 Jahren die Schule verlassen, um die Familie mit zu unterstützen. Sie macht bis 1923 eine kaufmännische Ausbildung und arbeitet zuerst in einem juristischen, danach in einem Ingenieur- und Architekturbüro.

1923 besucht sie einen Modellierkurs bei dem Bildhauer Eduard Bick, doch die Bildhauerei braucht zuviel Kraft und ihre Hüfte wird steif. Sie beschließt, sich einer Operation zu unterziehen und ihr Bein zu verlängern. Vom 9. März bis 8. Juni 1925 ist sie im Krankenhaus, zeichnet und liest viel, vor allem griechische Philosophen. Nach der erfolgreichen Operation kann sie ihren Korkabsatz wegwerfen und sich zum ersten Mal normale Schuhe kaufen, es sind weiße Sandalen. Die große Müdigkeit von früher war nicht mehr da, ich konnte alles tragen. Eine ganze Welt eröffnete sich mir, die ich vorher nicht gekannt. Das Wunder war wirklich geschehen und ich gab mich dem Rhythmus des Lebens hin.(3) Sie lernt Langlauf-Ski, geht tanzen und reist zum ersten Mal nach Italien.(4) Sie fühlt sich wie neu geboren und beschließt, Malerin und Bildhauerin zu werden. 1926 studiert sie Aktzeichnen an der ETH, der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Hier lernt sie den Architekten Hugo Petitpierre kennen, ihren späteren Verlobten. Ihr Pausenbrotpapier fällt herunter, er hebt es auf. Über ihn und seinen Onkel Fernand Camille Petitpierre erfährt sie von der deutschen Kunstschule Bauhaus, an der die maßgeblichen Künstler der Moderne lehren. Er ermutigt sie, sich zu bewerben. Am 1. April 1928 Bildhauerei, nur das circuliert in meinem Kopf. Und am 1. November 1928: Gestern war es eine Woche, seit die Sache an das Bauhaus Dessau abgegangen ist. Was kommt wohl für ein Bericht, ich bin ganz außerordentlich gespannt. (…) Es muss ganz einfach gehen!

Während sie auf Antwort wartet, arbeitet sie von Oktober 1927 bis Februar 1929 als Buchhalterin im "Hans Surber Katasterbureau". 1929 wird sie am Bauhaus Dessau , aufgrund der eingesandten Arbeiten wird ihr ein Stipendium zugesprochen. Sie hat einen Motorradunfall mit Schädelbasisbruch, der sie wieder für Wochen an das Krankenhaus fesselt. Mit der Zahlung der Unfallversicherung kann sie nach Dessau reisen. Als sie die Zusage vom Bauhaus erhält, notiert sie am 31. Januar 1929: Und nun einen Schritt weiter. (…) Adieu Beinkommode (Klavier). Sie tut mir gar nicht besonders leid. Und dann am 15. Februar Kündigung.

Bauhaus Dessau

Tagebucheintrag vom 29.Oktober 1929: …und seit Montag bin ich hier in Dessau. Nun, an den ersten Tag mag ich schon gar nicht denken, das war ja ganz entsetzlich. 16 Stunden Fahrt von Zürich nach Dessau. Nicht abgeholt. Zimmersuche, Heimweh, todmüde. 12 Stunden geschlafen, dann der erste Unterricht. - Tja, die Sache ist nicht leicht. Sie findet ein Zimmer in der Franzstraße 36.

Pflicht ist im ersten Semester eine 12-stündige Werklehre im Vorkurs bei Josef Albers: "Abstrakte Formelemente" und bei Kandinsky "Analytisches Zeichnen" . Dazu Schriftkurse bei Joost Schmidt und "Darstellung und Norm" bei Hans Vogler.
2. Semester: "Elementare Gestaltungslehre der Fläche" bei Paul Klee
3. Semester: "Aktzeichnen" und "Der Mensch" bei Oskar Schlemmer.
4. Semester: Wassily Kandinsky Pflichtkurs

In Kandinskys Kurs sind sechs Studenten, darunter neben Petra Petitpierre auch Eugen Batz.(5)

Erst mit dem Amtsantritt des Architekten Hannes Meyer als Bauhaus-Direktor am 1. April 1928 werden Freie Malklassen von Paul Klee und Wassily Kandinsky eingeführt, begleitet von Diskussionen über die freie Malerei, die am Bauhaus gegenüber dem Handwerk nicht im Vordergrund stehen dürfe. Die Stimmung ist geprägt von politischen Gegensätzen innerhalb der Studentenschaft. Petra Petitpierre schreibt später in ihrer Sammlung von Bauhaus-Erinnerungen von der Communistischen Zelle, welche die Aufhebung des Vorkurses verlangte und dafür geschichtstheoretischen Unterricht auf gesellschaftlicher und materialistischer Basis.(6)

In einem Brief an ihren späteren Mann Hugo Petitpierre berichtet sie am 1. November 1929 über den Vorkurs bei Albers: Dieser Vorkurs, den man hier zu absolvieren hat, ist so eine Art Fegefeuer. Am Ende des Semesters wird man wohl in die Hölle kommen, rausgeschmissen oder man darf weiter bleiben. Ich nehme mir vor, tüchtig zu arbeiten, doch ich fühle mich deplaziert.

Zwei Wochen später schreibt sie am 15. November 1929: Der Stundenplan ist gut gefüllt, es macht mir nicht Mühe, nur hatte ich gehofft, im ersten Semester das Handwerkliche zu erlernen. Also Maltechnik und die verschiedenen graphischen Arten, Radierungen, Holzschnitt und Lithographie! Ich werde vollgestopft mit Theorie und Problemen. Wie ich das dann wieder losbekomme, ist mir nicht ganz klar. Dass es aber zur Klärung gut ist und den Blick und die Möglichkeiten weitet, das sehe ich schon ein.

Tagebucheintrag vom 27. Januar 1930: Ich will malen, aber es wird ein harter Kampf für mich werden. Ich glaube den rechten Pinsel in der Hand zu haben. Aber Konzentration, ich muss im Frühling in die Freie Malklasse kommen, es gibt nur das für mich.

Sie kommt mit ihrem Stipendium von 60-80 Mark nicht aus und auch ihr Erspartes geht zu Ende. Am 8. April 1930 wird sie aufgrund ihrer Semesterarbeiten uneingeschränkt in das zweite Semester und in die Freie Malklasse aufgenommen. Sie kommt zuerst zu Kandinsky, bemüht sich dann um einen Wechsel zu Paul Klee.

8.4.1930: Bescheinigung über die Aufnahme in die Freie Malklasse Kandinsky(7) :

Übergangszeugnis zum 2. Semester:

der meisterrat hat in seiner sitzung vom 7.4.30 beschlossen, sie auf grund ihrer semester-arbeiten uneingeschränkt ins II. semester und in die freie malklasse des herrn w. kandinsky aufzunehmen.
gleichzeitig werden sie verpflichtet, an den obligatorischen kursen des II. semesters regelmäßig teilzunehmen. die bauhausleitung

Später wird "Kandinsky" durchgestrichen und durch "Klee" ersetzt.

Am 24. April 1930 schreibt sie in ihr Tagebuch: Das neue Semester beginnt, die 14 Tage in Dresden sind vorbei, ich sitze wieder in Dessau, in meiner kleinen häßlichen Bude. Noch habe ich nicht den Mut, ans Bauhaus zu gehen, denn ich mache mir Sorgen wegen dem Semestergeld und dem Schulgeld.

Und am 6. Juli 1930 notiert sie: Gut, dass ich zu Klee in die Malklasse gegangen bin, das spornt riesig an - und ich glaub e jetzt einen ziemlichen Schritt vorwärts gekommen zu sein. Vor allem freue ich mich darüber: zu malen, was das Material fordert. Erst wenn dieses ganz offenbart ist, dann erst darf man malen.

Und einige Tage später: was Klee am Dienstag zu den sechs neuen Aquarellen sagt, ich fiebere fast darauf, das Urteil zu . Ich habe noch viel zu malen im Kopf. Vor allem gibt es nun Musik zu malen, farbige Töne, Klänge, Sinfonien - das ist die Aufgabe.

Nach der Entlassung von Hannes Meyer schreibt sie im August 1930: Die Atmosphäre in Dessau ist entsetzlich und kann töten. Und im September 1930: Das Bauhaus ist geschlossen. Das war eine heiße Schau.

Sie konzentriert sich wieder auf ihre Kunst und notiert am 6. Oktober 1930: Und das Licht leuchtet in der Finsternis. Plötzlich ist es hell geworden und ich sehe einen klaren Weg. Und plötzlich ist mir der Begriff "abstrakt" klar. … Und dass die Worte "Klangfarbenharmonien" und "Klangfarbenmelodien" nicht umsonst einen tiefen Eindruck machen, wusste ich. Plötzlich stand das mit einer Eindrücklichkeit da und ich tastete. Und heute bin ich der Sache sicher, ich weiß nun, was ich suche: Farben, Musik, Eindruck, feinste Empfindung des Erlebnisses. … Der farbige Klang ist das Primäre. Und am 22. November 1930: Viel wissen und sich vorbereiten, um dann genau malen zu können. Botanik, Geologie, Anthropologie, alles muss man wissen und dann malen. Nicht objektive Gegenstände, sondern die innere Wirklichkeit.

10. Dezember 1930 erhält sie ein handgeschriebenes Zeugnis von Paul Klee für F. Kessinger (nach ihrer Heirat 1934 Petra Petitpierre) (8) :

Fräulein F. Keßinger hat als Studierende des Dessauer Bauhauses in meinem theoretischen Kurse "Künstlerische Gestaltungslehre" teilgenommen. Ausserdem hat sie in der von mir geleiteten Malklasse gearbeitet.
Was ihre Betätigung auf theoretischem Gebiet betrifft, hat sie mir Belege vorgelegt, aus deren "Intensität" nur besonders gutes Verständnis zu ersehen waren. Im Rahmen der Malklasse ist sie mit zahlreichen selbstständigen Arbeiten hervorgetreten , welche problematisch reichhaltig und gewissenhaft ausgeführt waren.br> Nach meiner Ansicht wäre es schade, wenn ihr Studium jetzt unterbrochen würde, wo sie auf bestem Wege ist.
Prof. Paul Klee, Dessau 10. Dez. 1930

Als Klee der Berufung an die Kunstakademie Düsseldorf folgt, macht sie ihm ein Abschiedsgeschenk. Er schreibt ihr daraufhin:

Dessau Ostern 1931
Sehr geehrtes Fräulein Kessinger,

Für Ihr schönes Geschenk das ich am Tag Ihrer Abreise erhielt meinen besten Dank! Ich habe mich sehr gefreut!
In Düsseldorf sah ich Ihre eingesandten Arbeiten und könnte mit einigen Worten Ihre Aufnahme leicht durchsetzen.

Sie können zu der Zeichenklasse Heuser und können da sicher manches, was Ihnen in direktem Naturstudium noch fehlt, nachholen.
Ich würde Ihnen auch den Anatomiekurs empfehlen.
Hoffentlich erreichen Sie diese Zeilen. Mit bestem Gruss, Ihr Klee.(9)

Mit dem Weggang Klees aus Dessau, nimmt Petra Petitpierre offiziell ein Auslandssemester, um sich an der Kunstakademie Düsseldorf zu bewerben. Am 30. Mai 1931 erhält sie die dafür notwendige Bescheinigung vom Bauhaus Dessau (10) :

wir bescheinigen hiermit, dass fräulein friedly kessinger, geboren am 13.Mai 1905 in zürich, seit dem 29.10.1929 studierende des bauhauses-dessau ist. vom 29.10.1929 bis 8.4.1930 absolvierte sie mit sehr gutem erfolg die grundklasse und wurde am 8.4.1931 uneingeschränkt in die freie malklasse des herrn professor klee aufgenommen. an dem unterricht desselben hat sie zwei semester teilgenommen. sie unterbricht gegenwärtig ihr studium, um ein aussen-semester zu absolvieren.

Kunstakademie Düsseldorf

Fünf Wochen später kommt die Aufnahmebestätigung, doch kurz vorher trifft sie Klee, der gerade eine Ausstellung in der Galerie Flechtheim hat. Klee schreibt in einer Karte an Lily am 6. Juli 1931: … Morgen bin ich nochmals mit Kaesbach zusammen, um meinen Raum und meine Klasse zu bestimmen. … ich war noch kurz in der Ausstellung, traf da Fräulein Kessinger, der ich gleich das gute Resultat mitteilen konnte.(11) (S. 1157)

Aufnahmebestätigung (12):

Staatliche Kunstakademie Düsseldorf, Düsseldorf, den 8. Juli 1931 Fräulein F. Kessinger wurde heute durch Beschluss des Kollegiums aus der Probeklasse von Professor Heuser in die Malklasse von Professor Klee versetzt. Ihre in der Probeklasse geleisteten Arbeiten bestätigen vollauf ihre aufgrund ihrer Vorlage zu Ostern bereits vermutete vielversprechende künstlerische Veranlagung. Das Kollegium würde es sehr begrüßen, wenn es Fräulein Kessinger ermöglicht würde, ihr aussichtsvolles Studium bei uns fortzusetzen.
Der Direktor F.W. Kaesbach

Und in einem weiteren Schreiben vom 3. November 1931(13) : Die Kunstschülerin Fräulein Frieda Kessinger, geboren den 13. Mai 1905 zu Zürich, ist nach abgelegten Proben ihrer Befähigung als Studierende der Staatl. Kunstakademie aufgenommen und als solche verpflichtet worden, den Gesetzen der Akademie in allen Stücken nachzukommen.
Die Direktion der Akademie F.W. Kaesbach

Auch Eugen Batz und Emil Bert Hartwig wechseln mit Klee nach Düsseldorf, nur ist ihr Geld aufgebraucht und sie kann sich das Studium kaum leisten. In ihr Tagebuch schreibt sie: es wäre schade, wenn ich jetzt aufhören müsste.

Im Januar 1932 gibt es offene Ateliers und die Schülerarbeiten werden ausgestellt. Klee schreibt in einem Brief an seine Frau Lily: Leider steht die Akademie im Zeichen einer öffentlichen Ausstellung, das stört sehr, und doch muß man dabei sein, sonst wäre ich am liebsten wieder abgeduftet. Die Klasse hat heute gehängt. Da man auch die Professorenateliers aufmachte, musste ich aufräumen und die Wand mit Aquarellen zieren. Es sieht gut aus. (14)

In einer Karte an Lily berichtet Klee am Sonntag, den 17. Januar 1932: …Die Klassenausstellung ist sehr lebendig, besonders die Schülerin hat einige ausgezeichnete Sachen gemalt. (15)

Am 15. Februar 1932 schreibt Klee an Lily: … Der Sonntag war still, und da war es mir ganz angenehm, bei Fräulein Kessinger Thee zu trinken. Sie machte schon länger an diesem Plan herum, hatte mir eine Havanna aufgespart und ich sollte ihr Atelier sehn. Und es war dann recht nett, so ein wenig Atelierzauber. Wir unterhielten uns schwyzerdütsch ganz gut; Dessauer Erinnerungen sind gelungen, insbesondere über einzelne Studierende. Sie ist sehr kritisch. Nachdem muss Petitpierre ein Muster sein, daß sie ihn liebt. Oder vielleicht ist das eben etwas ganz anderes, wo Kritik nicht in Frage kommt. (16)

Am gleichen Tag schreibt Petra Petitpierre in ihr Tagebuch: Es ist ein Stück weitergegangen innerhalb der Malerei und nicht schlecht.

Am 19. März schreibt Klee in ihr Zeugnis(17) :
Fräulein Friedli Kessinger hat als Studierende der Düsseldorfer Kunstakademie im Wintersemester 1931/32 die von mir erwarteten Fortschritte gemacht. Es wäre gut, wenn sie jetzt ihre Studien, frei von Gedanken an eine zeitliche Begrenzung, fortsetzen dürfte. Hierdurch wird sie für den begonnenen Ausbau ihrer Persönlichkeit günstige Bedingungen finden.
Prof. Paul Klee, Düsseldorf 19. III. 1932

Ihr Studium geht dem Ende zu und sie notiert am 23. April 1932: Doch vor dem Abschluss hier in Düsseldorf graut es mir. Ich werde Heimweh haben. Ein Jahr habe ich mich hier nun eingelebt und wohlgefühlt und nun kommt Trennung - schlimm.

Am 13. Mai 1932 schreibt sie: … festgerahmt innerhalb meiner Schriftbilder. Vielleicht loslassen. Es wird nicht leicht sein. Arbeiten, es gibt auch noch andere Möglichkeiten.

Im Juli 1932 wird Petra Petitpierre von Paul Klee zur Meisterschülerin ernannt und erhält von der Akademie und Paul Klee ein Abgangszeugnis (18):

Düsseldorf, den 12. Juli 1932
Fräulein
Stud. Kessinger
Aufgrund Ihrer vorgelegten Arbeiten sind sie nach einstimmigem Beschluss des Kollegiums zur Meisterschülerin der hiesigen Akademie ernannt worden.

Düsseldorf, den 15. Juli 1932
Zeugnis
Fräulein F. Kessinger hat als Studierende der Staatlichen Kunstakademie zwei Semester in meiner Malklasse gearbeitet.
Die Art, wie sie sich geistig und tätig mit den vielfach zur Verfügung stehenden Dingen auseinandersetzte, war sehr fruchtbar. Fräulein Kessinger hat über ein erreichtes solides und vielseitiges Können hinaus entscheidende Schritte zur Bildung der künstlerischen Persönlichkeit getan. Somit sind für eine selbstständige Weiterentwicklung die günstigsten Bedingungen gegeben.
Prof. Paul Klee, Leiter der Klasse
F. W. Kaesbach, Akademiedirektor

Paris

Im Oktober 1933 reist sie für sechs Monate nach Paris. Sie studiert an der Ecole des Beaux-Arts und an der Académie de la Grande Chaumière bei Fernand Léger und André Lhote, doch es gefällt ihr nicht. In ihrem Skizzentagebuch Paris 1933/34 (19) zeichnet sie den Place Vendôme, die Chimères de Notre Dame und die Sacre Cœur, dann Kinder und Kindergesichter: Der kleine Silvester im Jardin de Luxembourg, Chorkinder und Les petites chanteurs de la Croix de Bois. In der Skizze L´Entropie zeichnet sie Paris im Herbst auf dem Montmartre, ein Baum ohne Blätter, die Tische und Stühle leer im Wind. Als sie ankommt zeichnet sie die grauen Hauswände der Rue de la paix in der Dämmerung, Laternen brennen. Vor ihrer Abreise 1934 Paris Neuilly im Frühling, der Fluss, der Dampfer, in heiterem Pastell.

Murten

Im selben Jahr heiratet sie am 3. November 1934 den Architekten Hugo Petitpierre. Sie wohnen zuerst bei seinen Eltern und sie hat keinen Platz für ein eigenes Atelier. Sie fühlt sich entfremdet und verzweifelt. Am 7. Oktober 1935 Geburt der Tochter Simone. Gemeinsam planen sie ein Haus in Murten, mit einem Atelier. Weihnachten 1939 ziehen sie ein. Sie nennt sich jetzt Petra Petitpierre und signiert auch ihre frühen Arbeiten nachträglich mit diesem Namen. Später reduziert sie ihre Signatur auf PetrA oder PP. (20)

Beim schweizerischen Kunstpublikum bildet sich eine Ablehnung gegen die Moderne, besonders der Surrealismus wird als zersetzender Einfluss verstanden und als "unschweizerisch" abgelehnt. (21)

Sie hält brieflich Kontakt mit Klee, doch erst 1937 kommt es zu einem persönlichen Wiedersehen. Sie schreibt in ihr Tagebuch: Also gereift und gesundet, sollte und wollte ich 1937 Meister Klee wiedersehen. Dann kam der Tag, auf den ich mich vier Jahre gefreut hatte. Ach, es war ein trauriger Tag. Ich war strahlend jung, mit Rosen bewaffnet, und fand den armen Menschen geknickt, durch Krankheit geschwächt, ein alter Mann. War das Klee, wie ich ihn in Dessau und in Düsseldorf kannte? Es war nichts, aber auch gar nichts zu vergleichen und ich nahm hin, was ich sah. Anstelle des imposanten Kopfes einen bis aufs Äußerste vergeistigten, schmalen Kopf mit stark hervorspringender Nase, schmalem Mund und spärlichen Haaren. Die Stirn schien in die Höhe gewachsen und die Augen schauten brennend. Schultern, sie waren nicht mehr da. Und die Hände waren klein geworden, so klein. Es war nur ein kurzer Besuch, aber ich nahm mir vor, seinem Wunsch öfters zu kommen, nachzugeben, denn es war ja auch mein Wunsch. Klee hatte seit 1935 Sklerodermie, eine Krankheit der Hautverhärtung.

Im September und Oktober 1939 sind die Klees am Murtensee. Petra Petitpierre schreibt: Einmal war ich da und die Kleine (Tochter Simone) war im Freien bei Frau Prof. Klee. Ich war in seinem Zimmer, um die kleinen Aquarelle, die er malte, zu sehen. (…) Diese kleinen Aquarelle hingen der Reihe nach an der Wand entlang. Wieso in Blau, fragte ich dann. Ja, Blau muss auch noch sein. Aber Sie haben recht, bis jetzt habe ich wenig in Blau gemacht, das muss ich noch tun.

Am 10. Mai 1940 sieht sie Klee zum letzten Mal. Sie schreibt in ihr Tagebuch: Ich habe Blumen gekauft, aber vorher anzurufen. Es war schrecklich. Koffer standen herum und Klee sah schlecht aus und hatte nur wenig Zeit. (…) Er muss sehr krank sein. Bei ihrem letzten Treffen sagt er, die Spirale geht hinunter. Und sie notiert: Im Trichter die Spirale kreist.

Am 29. Juni 1940 stirbt Klee in der Clinica Sant Agnese in Muralto-Locarno. Bei der Nachricht seines Todes, die sie im Radio hört, bricht sie zusammen. Sie schreibt: Das ist unmöglich, das ist nicht wahr. Das Radio meldet, Klee verstorben. Das ist nicht wahr.

Tagebuch 4.7.1940: Todesfeier im Burgerspital in Bern. Ich hätte nicht hingehen sollen.

Nach seinem Tod verfasst sie handschriftlich ihre "Skizze nach Rückwärts", in dem sie sich an einzelne Zusammentreffen erinnert. Hier fragt sie sich, warum er verbrannt wurde und ob er sich das gewünscht hatte. Sie kann nicht aufhören zu weinen. So war nichts mehr da. Einfach nichts mehr vom Menschen Klee. Nichts Fassbares mehr. (…) Aber Faßbares vom Werk Klee ist noch da, viele, viele Blätter.

Im Juli 1940 schreibt sie in ihr Tagebuch: Die Notizen der Malklasse. Ich muss das tun, ich wollte es ihm ja schenken zum Geburtstag. Arbeiten, arbeiten und nicht verzweifeln. Sie schenkt Lily Klee eine Abschrift, Auszüge werden am 20.11.1940 in der Zeitung "Die Tat" veröffentlicht, die vollständigen Aufzeichnungen erscheinen 1952 im Benteli Verlag. (22)

Und im November 1940: Noch bin ich im Bann des Todes Klee. (…) Kann ich nun alleine gehen? Doch ich kann alleine stehen. Vielleicht ist es gut so, dass ich mich jetzt nicht mehr auf den Freund konzentrieren kann, sondern auf die Arbeit.

Am 12. Dezember 1940: Ich möchte jetzt nicht mehr trauern, die Zeit heilt eben doch, ich möchte arbeiten. Wie beginnen, wo beginnen. Mit Zeichnen? Mit Malen. Es ist so schwer. Auf jeden Fall muss ich in Oel malen. - Ach, als ich die vielen Oelbilder sah, und eigentlich waren es ja gar nicht so viele, da wusste ich, es ist jedes Bild eine Schöpfung.

Ende 1940 bis Anfang 1942 restauriert sie eine große Anzahl von Klees Arbeiten. 1942 schreibt sie eine Liste der Bilder, die sie insgesamt restauriert hat, es sind 70 Stück. Darunter "Liebeslied bei Neumond", "Assjel im Gehege" und "Dame Dämon", die so beschädigt sind, dass sie fast vollständig nachgemalt werden müssen. Sie schreibt: Alle diese Sachen waren bei mir in Murten zur Herstellung, dazu kommen noch die Sachen, die ich direkt bei Frau Klee gemacht habe. Die Arbeit war: Blätter aufkleben, Rupfen auf Sperrholz oder Pavatex. In viele musste ich hineinmalen, es ging nicht anders, mit Klees Mischtechniken, Firnissen und Wachsen. Ich habe etwa 120 Blätter, kleine und große, neu aufgeklebt. Ich verrechnete nur die Spesen für das Material, es waren knapp 100 Franken. Im Mai und Juni 1940 habe ich durchgehend gearbeitet, dazu den April 1941. Für "Dame Dämon" erhielt ich 50 Franken und als Geschenk die Blätter "Kleines Gartenhaus" und "Auferstehende". 23)

In ihren Erinnerungen an Petra schreibt sie: wenn Klee eine besondere Struktur wünschte, nahm er Stoff oder auch Salz Zucker, die er in seine Farben mischte. Sie macht es in ihren späten Bildern ähnlich, die Farben körnig von den kristallinen Strukturen des Zuckers.

In ihrem Nachlass befinden sich auch einige ihrer Bücher, wie Kants Kritik der reinen Vernunft, noch mit dem Namen "Frieda Kessinger", angefüllt mit Unterstreichungen, Anmerkungen und Wortpaaren. Auch Kierkegaard 1922 mit der Notiz: Was konnte ich 1922 von Kierkegaard verstanden haben? 1926 liest sie Dostojewskis Der Idiot. Auch Iwan Gontscharow, Tolstoi, 1927 Sigmund Freud Das Ich und das Es in der Ausgabe von 1923. In C. G. Jungs Psychologie und Alchemie, dass 1944 in Zürich erschienen war, steht im vorderen Umschlag: "PetrA, Weihnachten 1945". 1950 liest sie Goethes Farbenlehre (Ausgabe Jena 1928) und schreibt am Ende in den Buchumschlag: Das Gewahrwerden der Idee in der Wirklichkeit ist die wahre Kommunion des Menschen. Sie sehnt sich danach, zu reisen, doch es fehlt das Geld. Trotzdem fährt sie 1948 mit ihrer Tochter nach Capri. 1951 ist sie in Scheidung.

Tagebucheintrag vom 2.7.1951: Malen hält mich in Atem, überfruchtet alles. Danach fühlt sie sich befreit und stellt ihre Arbeiten 1952 in ihrem Haus in Murten aus.

Spätwerk

1953 und 1954 folgen Einzelausstellungen in Bern und Zürich und sie hält im Lyceum Club Vorträge zu Theorien der Bildenden Kunst und der Wandlung der Form. In dem Aufsatz Das Urbild nach C.G. Jung spricht sie von künstlerischen Formen als Archetypen des kollektiv Unbewussten, deren Urbilder Gemeingut der Menschheit sind. Das Subjektive verbinde sich dabei mit dem unbegrenzten Gebiet des Unbewußten. Auch Grundformen wie Kreis, Dreieck, Quadrat, Horizontale, Diagonale, Kurveaturen und Gewichtsverteilungen geometrischer Art sieht Petra Petitpierre als Urformen, mit denen sich die konstruktive oder konkrete Kunst befasst. Sie seien Ausdruck absoluter Malerei, da vom Gegenstand befreit, Farbe als poetisches Element. (24)

Doch danach schreibt sie in ihr Tagebuch: Nein, jetzt ist mein Entschluss gefasst, ich widme den Rest meines Lebens der Kunst, den Farben und bleibe für mich. Ich mag nicht mit Menschen leben.

Und im März 1955: Lange halte ich das nicht mehr aus. Und niemand ist da, der hilft. Seit ich im Studium war, seit ich mich der Kunst widmete, immer nur Sorgen um die Finanzen. Aber ich bin nicht so stark, dass ich standhalte - und kämpfen kann ich auch nicht.

Am 25. September 1955: Gemalt habe ich doch (…), aber es macht mich müde das Stehen. Sie hat eine Reihe von Ausstellungen in Zürich, Duisberg und Bern. 1957 erkrankt sie an Polyathritis, einer schmerzhaften Gelenkentzündung und kann nur noch an kleinen Formaten arbeiten. Am 9. März 1957 schreibt sie in ihr Tagebuch: wichtiger ist, dass ich arbeiten konnte und wichtig ist, dass ich weiterarbeiten kann.

Das Jahr 1958 verbringt sie fast vollständig im Krankenhaus, sie malt und zeichnet auf dem Bett liegend. Dann Rückkehr nach Murten.

Murten, September 1959

Meine Hände

nun sind sie tatenlos
und ruhn gekrümmt
in Schmerz und voll von Weh.

Die Hände meine, ohne Kunst,
die Hände meine, ohne Kraft,
seit Krankheit sie befiel.

Wenn Hilfe kommt in dieser Nacht
Und endlich noch Genesung,
wenn Leid und Weh vergehn,

und meine Glieder betend stehn,
doch schwach die Hände bleiben,
dann helft mir menschlich zu

ertragen: Last, Verzicht und Leben
bis zitternd in den Fingerspitzen
der Schmerz vergeht, das Herze stillesteht.

PetrA
Murten, Sept. 1959

Am 23. Dezember 1959 stirbt Petra Petitpierre im Alter von 54 Jahren.

Zum Werk von Petra Petitpierre

Es kam zu Lebzeiten der Künstlerin nie zu einer längeren Zusammenarbeit mit Galerien. Etwa einhundert ihrer eigenen Bilder aus dem Nachlass von Felix Klee befinden sich nach Aussage ihrer Tochter Simone Müller-Petitpierre im Zentrum Paul Klee ZPK in Bern.

In dem intensivsten Werkabschnitt ihrer späten Arbeiten entstanden allein mehr als einhundert Ölbilder, aufgrund ihrer Krankheit oft in kleinen Formaten. Für die Farben und Winkel benutzte sie ein Prisma und ein Winkelmesser für den Goldenen Schnitt (25) . Beides befindet sich im Nachlass der Künstlerin bei ihrer Tochter Simone Müller-Petitpierre. Im Folgenden werden einige ihrer Arbeiten besprochen, die in diesem Buch abgebildet sind.

Die nachträglich mit "PetrA", "PP" oder "Petra Petitpierre" signierten Arbeiten aus den frühen zwanziger Jahren, noch vor ihrer Bauhauszeit, zeigen kleinformatige verspielte, abstrakte Gebilde, wie Huppé oder Fleurs von 1925, auf Karton oder Holz gemalt. In diesem Jahr beginnt sie auch, ihre Bildformen auszuschneiden, wie Es und die im folgenden Jahr entstandenen Amöben und Fantôme. Auch Klee zerschnitt Bilder und setzte sie zum Teil neu zusammen. (26) Gabriele Münter, zehn Jahre vorher Lebensgefährtin Kandinskys, malte Klee zu der Zeit als Kandinsky und Klee sich in München kennenlernten und zufällig Nachbarn waren, als Mann im Sessel, das Bild wurde 1913 im Herbstsalon von Herwarth Walden in Berlin gezeigt. Sie schrieb später: Wir waren manches Mal bei ihm, um zu sehen, was er neu gearbeitet hatte. Er gab uns dabei Einblick auch in seine Technik. … Er erklärte, dass er schon fertige Zeichnungen durch Abschneiden mit der Schere noch weiter auf das Wesentliche zusammendrängte. (27)

Die auf das Wesentliche reduzierten Miniaturen Petra Petitpierres sind zuerst mit Tusche auf feines Papier gemalt und anschließend koloriert. Ihre Wesen sind noch unfertig, schwimmend und tastend im Entstehen begriffen. Ihre Arbeiten thematisieren das "Unfertige", "Verschwommene", dass sie malerisch nur andeutet. Wie auch in Kleines Bild, dass auf grober, ungrundierter Leinwand die flach aufgetragene Farbe nur undeutlich hervortreten lässt. Die Bildmotive sind abstrakt verfremdet. Es ist für eine junge Frau in der Schweiz eine ungewöhnlich freie Malweise, da selbst die Bauhausmaler sich diese Freiheit in der öffentlichen Akzeptanz nur mühsam erkämpfen.

Sie behält das Ausschneiden bei und aquarelliert auf hauchdünnem Japanpapier, wie in Bändigerin. Hier ist das Bildmotiv ein Rollenwechsel, der weibliche Stärke symbolisiert, während die zart verschwimmenden Farben auf dem empfindlichen Papier den größtmöglichen Kontrast von Verletzlichkeit erzeugen.

Dabei erinnern ihre Arbeiten an amorphe, mikroskopisch vergrößerte Formen. Schlingernd und in Bewegung, wie losgelöste Inseln. So auch Farben und Formen und Farbenspiel von 1929, als sie bereits am Bauhaus in Dessau angenommen ist. Auch später charakterisiert ihr Werk die ständige Bewegtheit der Formen.

Die während ihrer Düsseldorfer Zeit entstandenen Tuschpinselzeichnungen erinnern aufgrund des feinen Strichs an Federzeichnungen. Sie beschäftigt sich offenbar mit Linien und Flächenstrukturen, sowie den von Klee selbst oft angewandten "Ölpausen", bei der das Papier, ähnlich wie bei der Monotypie, auf einen farbigen Untergrund gepresst und die Linien von oben durchgezeichnet werden. Anschließend wird das Blatt koloriert. In dieser Zeit entstehen Figurenformen, die mit einer einzigen Linie gezeichnet sind, wie Legende oder Archetypus von 1931 und 1932.

Ende der dreißiger Jahre setzt sie sich weiter mit zarten Papierfomen und feinen Tuschezeichnungen auseinander, wie in Embryo und Grünling. Flüchtige Wesen, die Form durch filigrane Pinselstriche umzeichnet. In ihren etwa 170 Seiten umfassenden und bisher unveröffentlichten Unterrichtsaufzeichnungen des "Theoretischen Kollegs" von Klee findet sich auch ein Kapitel zur Kalligraphie. Diesen Übungen widmete Klee offenbar mehrere Unterrichtseinheiten. Aus der Feder- oder Pinselbewegung entwickeln sich bewegte Formen oder Formandeutungen. Oder auch, wie hier, ein behutsam gewölbtes Geflecht aus Tasthärchen oder feinen Tentakeln.

1939 thematisiert sie den Krieg in schwarzen Tuschpinselzeichnungen. Im Grab der Gräber liegen fratzenhafte Totenschädel in einer verlassenen Landschaft. Anfang der vierziger Jahre beginnt sie eine Serie von Rötelzeichnungen. Die Weinende von 1941 ist voller Schmerz, ihr Schrei bleibt ungehört. Es folgen auch wieder Figuren, die mit einer Linie gezeichnet sind. Schlittschuhläufer, wie ihre Tochter Simone erzählt (28) . Taumelnde, rutschende Figuren. Haltlos, fallend, in einer zerrissenen Zeit.

Die kleinen Ölbilder, die in diesen Jahren entstehen, thematisieren Pflanzliches, wie Bäume Petit abre, (1941) und Früchte Fruits (1942), die Farben ineinander verlaufend. Seltsame Alltäglichkeit in einer verunsicherten dunklen Epoche. Bei Fantômes von 1943 und Masque d´un danseur von 1944 bleiben die Gesichter ernst und stumm.

Ende der vierziger Jahre beginnt sie ihr Spätwerk, Ölbilder mit geometrischen Formen und Winkeln, die frei im Raum zu schweben scheinen. Wie Papierflieger wirbeln sie umher. In dieser Zeit entstehen auch "Schriftbilder" aus Buchstaben, Zahlen und hieroglyphenartigen, verschlüsselten Zeichen (siehe Signes sacrées von 1948 und Hieroglyphes von 1952), wie auch archtektonisch angeordnete Städtebilder auf grober Leinwand.

Ende der zwanziger Jahre entwarf Klee eine Theorie, in der er die Formen in a) constructiv-logisch und b) metalogisch kategorisierte. "Construktiv-logisch" beschrieb bekannte räumliche Erfahrungen geometrischer Körper. "Metalogisch" definierte Klee darüber hinausgehend als zuweilen psychologisch, weicht von a) ab und schafft mehr seelischen Konsequenzen Raum. Und Klee weiter: Metalogik betrifft das Lächeln, den Blick, den Duft, alle die Verführungen zwischen Gut und Böse. … Denn vor dem Bereich des Geheimnisses bleibt die Analyse verlegen stecken. (29)

Für Klee war auch das Malen auf schwarzem Grund eine besondere Form, die Energien der Farben wirken zu lassen. Die schwebenden Formen der späten Ölbilder von Petra Petitpierre sind oft auf schwarzem Grund gemalt, in die Farben sind Zucker oder Reis gemischt. Sie malt Intervalle und Tonwerte, die Formanordnungen werden immer komplexer und verdichten sich vor schwarzen Binnenflächen. Die Konturen sind schärfer, der Ausdruck fordernder, je mehr die Krankheit ihre Hände versteift.

Von den weichen, zerfließenden Formen ihrer Anfänge nach ihrer ersten Operation bis zu den konstruktiven, harten und diskant klingenden Formen ihrer letzten Bilder, die sich wie zersplitterndes Glas unter die Haut bohren, hat Petra Petitpierre ihr Leben ihrer Kunst gewidmet. Sie wollte immer nur malen, sich tief hineindenken in das Wesen der Kunst. Entstanden sind leidenschaftliche, hochkonzentrierte malerische Verdichtungen einer sensiblen Künstlerin, die sich bis zuletzt treu blieb.

Text aus dem Buch "Aus der Form geboren"Schüler der Klasse Paul Klee 1931-1933
Publiziert September 2011 von der ZELLERMAYER Galerie Berlin, Carsta Zellermayer

FUSSNOTEN / FOOTNOTES
(1) Aufzeichnungen von Petra Petitpierre aus dem Nachlass der Künstlerin
(2) Die Tochter Simone Müller-Petitpierre im Gespräch mit der Autorin 2011
(3) Petra Petitpierre: Das Wunder, Aufzeichnungen aus dem Nachlass der Künstlerin, zitiert nach: Tina Roßbroich: Petra Petitpierre, a.a.O., S. 16
(4) Roßbroich, a.a.O., S. 16
(5) außerdem Hans Thiemann, Bella Ullmann-Broner, Heinrich Neuy, Karl Koch
(6) Bauhaus-Erinnerungen im Nachlass der Künstlerin
(7) Dokumente aus dem Nachlass der Künstlerin, im Original im Zentrum Paul Klee, Bern
(8) Dokumente aus dem Nachlass der Künstlerin, im Original im Zentrum Paul Klee, Bern
(9) ebd.
(10) ebd.
(11) Paul Klee: Briefe an die Familie, a.a.O., S. 1157
(12) Dokument aus dem Nachlass der Künstlerin, im Original im Zentrum Paul Klee, Bern
(13) ebd.
(14) Paul Klee, Briefe an die Familie, a.a.O. S. 1173
(15) ebd. S. 1173
(16) ebd. S. 1177, gemeint ist Hugo Petitpierre der spätere Ehemann
(17) Dokument aus dem Nachlass der Künstlerin, im Original im Zentrum Paul Klee, Bern)
(18) ebd.
(19) Das Skizzentagebuch befindet sich im Nachlass der Künstlerin bei ihrer Tochter
Simone Müller-Petitpierre
(20) Im Zuge der zunehmend schwierigen Ehe war Hugo Petitpierre dagegen, dass sie mit "Petitpierre" unterschreibt, deshalb teilweise nur "PetrA" oder "PP". (Quelle: Simone Müller-Petitpierre).
(21) Aus: Tina Roßbroich: Petra Petitpierre (1905-1959). Leben und Werk, Trier, Univ.Diss. 2001, S. 38
(22) Petitpierre, Petra: Aus der Malklasse von Paul Klee, Benteli Verlag 1952. Das während des Unterrichts von ihr verfasste, etwa 170 Seiten umfassende, "Theoretische Kolleg", in Form von Zeichnungen zu den Aufgaben, die Klee an seine Bauhaus-Schüler stellte, ist bisher nicht veröffentlicht.
(23) Briefwechsel mit Lily Klee im Nachlass der Künstlerin
(24) Vortrag von Petra Petitpierre im Nachlass der Künstlerin
(25) Der Goldene Schnitt stellt das im harmonisch-ästhetischen Sinne ideale Verhältnis von Intervallen oder Strecken zueinander dar, das sich auch in der Natur wiederfindet, etwa im Blattaufbau einer Rose. Philosophisch und spirituell symbolisiert er die alles umfassende Einheit, die ihre teils widersprüchlichen Teile zu einem letztlich harmonischen Ganzen zusammenfügt.
(26) Wolfgang Kersten/ Osamu Okuda: Paul Klee - Im Zeichen der Teilung. Die Geschichte zerschnittener Kunst Paul Klees 1883-1940, Kunstsammlung Staatsgalerie Stuttgart 1995
(27) Gabriele Münter in: Ludwig Grote: Erinnerungen an Paul Klee, a.a.O., S. 41
(28) Simone Müller-Petitpierre 2010 im Gespräch mit der Autorin
(29 zitiert nach: Glaesemer, Jürgen: Paul Klee. Die farbigen Werke im Kunstmuseum Bern, a.a.O., S. 140 und V. Thiel, a.a.O., S. 174)

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Maxi Sickert:
Petra Petitpierre - Looking for the inner painting
Zellermayer Galerie Berlin
The Artist is participating in the exhibition "Klee and his students"
Academy Düsseldorf 1931-1933
10. September – 15. Dezember 2011

Looking for the inner painting
by Maxi Sickert
I want to paint but it will be a hard struggle for me. Petra Petitpierre, Dessau 1930

About my life

Due to a weak physical condition I got a serious inflammation of my hip joint when I was nine years old. I went through four surgeries and my left leg was shortened and bent. The result was a sad and renouncing youth. At the age of twenty Professor Scherb corrected this crippling. It was a scary painful thing. But the leg shortness of 16 cm was fixed and within two years I recovered so much that hardly anyone recognized me. Instead of the terrible heightend cork boot I could wear normal shoes.

Also the marriage failed and I remained alone with my little daughter. The small house here in Murten became "Little Weimar". Friends came from all directions to visit me and the art. The small house turned into a Kunsthaus (house of art). (1)

The atelier (her daughter Simone remembers)

The atelier was a longish room with a window to the north. Inside was a long table on which the colors and the paint brushes stood and laid. The easel was only used for finished works. Until then they were painted lying on the table. There was a curtain dividing the room in two parts. In the front half there were a desk and a bed. During the war it was not always possible to heat. I did my homework at the desk. My mother always wore trousers which caused criticism at school. Due to her leg she always wore trousers or long skirts, also in the atelier. She used to walk through the house saying, "I am looking for a painting". She often worked with the "golden incision" and with the prism, already in the 1940s. She mixed sugar into her oil paints. (2)

Petra Petitpierre was born as Frieda Kessinger (called Friedly), daughter of Theresa Kessinger and the solicitor Franz Troll on May 13th, 1905 in Zürich. The parents have five children but are not married. Franz Troll lives officially with his wife but comes as often as possible to see his second family. At the age of nine, Frieda injures her hip. The bone becomes inflamed and her leg stops growing. In November 1916 at the age of eleven she spends a longer period in hospital for the first time. Her leg shortening makes a difference of 16 cm and she has to wear a special shoe with a cork heel. She feels crippled and lonesome.

When the rich father dies the mother is forced to sell the house because his estate goes to his legal wife. When she is sixteen in 1921 Frieda has to leave school in order support the family. She finishes a commercial apprenticeship in 1923 and works first in a lawyers- and later in an engineers and architects office.

In 1923 she attends a molding course with the sculptor Eduard Bick but it demands too much strength and her hip becomes stiff. She decides to undergo an operation to lengthen her leg. From the 9th of March until the 8th of June 1925 she is in hospital. She draws and reads a lot, mostly Greek philosophers. After the successful operation she can throw away her cork heel and buy her first pair of normal shoes: white sandals. The great tiredness from the past had gone, I could wear everything. A whole new world I had not known before has been revealed to me. The miracle had truly happened and I surrendered to the rhythm of life. (3) She learns cross country skiing, goes dancing and travels for the first time to Italy. (4) She feels like newborn and decides to become a painter and sculptor. In 1926 she studies nude drawing at the ETH (Eidgenössische Technische Hochschule) in Zurich. There she meets the architect Hugo Petitpierre, her later fiancé. Her sandwich paper falls down and he lifts it up for her. Through him and his uncle Fernand Camille Petitpierre she learns about the German Art school Bauhaus, where the most significant artists of the Modernity teach. He encourages her to apply. The 1st of April 1928 she writes in her diary: Sculpturing is the only thing spinning around in my head. And on 1st of November: Yesterday it was a week since the matter went to the Bauhaus Dessau. I wonder what kind of response I will get, I am extraordinarily excited. ...It has to work out!

From October 1927 until February 1929 she works as an accountant at the "Hans Surber Katasterbureau", while she is waiting for an answer. In 1929 she is accepted at the Bauhaus Dessau. She receives a scholarship based on her submitted works. Then she has a motorcycle accident with basal skull-fracture, that again keeps her in hospital for weeks. After having received the loss payment for the the accident she can afford to go to Dessau. When she receives the acceptance letter, she notes in her diary in the 30st of January 1929: And now a step further. Farewell Beinkommode (Piano). I do not pity it. And on 15th of February assignment of job.

Bauhaus Dessau

Diary notation 29th of October 1929. ...and since Monday I am now here in Dessau. The very first day I don't want to remember, it was absolutely terrible. Sixteen hours by train from Zurich to Dessau. Not picked up. Search for a room, homesickness, dead-tired. Slept for twelve hours, then the first lesson. - Well, it isn't easy. She finds a room in Franzstraße 36.

In the first semester it is obligatory to attend twelve hours of factory teaching in the introductory course by Joseph Albers, called: "Abstract Elements of Form" and the course Analytic Drawing" by Kandinsky. Additionally courses of calligraphy with Joost Schmidt and "Representation and Standard" with Hans Vogler.

2nd semester: " Elementary Form Theory of Surface" by Paul Klee.
3rd semester: "Nude Drawing and "The Human Being" by Oskar Schlemmer.
4th semester: obligatory course by Kandinsky.

In Kandinsky's class there are six students, including Petra Petitpierre and Eugen Batz. (5)

Only when the architect Hannes Meyer is taking office as director of the Bauhaus on the 1st of April 1928, free painting classes by Paul Klee and Wassily Kandinsky are established. The classes are accompanied by discussions about free painting that should not be in focus in opposite to crafts at the Bauhaus. The atmosphere is overshadowed by political controversies in the students community. Petra Petitpierre later writes in her collection of Bauhaus memories about the communist cell that demanded the cancellation of the introductory course and therefore a course of historical theory on societal and materialistic basis. (6)

In a letter to her later husband Hugo Petitpierre she reports on the 1st of November 1929 about the introductory course by Albers. This introductory course that one has to complete here, is a sort of purgatory. At the end of the semester one will possibly go to hell, be dismissed or is allowed to stay on. I plan to work hard, but I feel misplaced.

Two weeks later she writes on the 15th of November 1929: The schedule is well filled. Which does not bother me, but I had hoped to learn more about crafts in the first semester. That means the technique of painting and the various forms of graphics, like engravings, woodcarving and lithography! I am crammed with theory and problems. How I can get rid of that again, I am not sure how I can get rid of that again.But I realize that it is good for clarification and that it widens the view and the possibilities, I realize.

Diary entry from the 27th of January 1930: I want to paint but it will be a hard struggle for me. I believe to have the right brush in my hand. But concentration, I have to get into the free painting class in Spring, this is all I want.

She cannot manage with her scholarship of 60 - 80 Marks and her savings are graduallys exhausted. On the 8th of April 1930 she is accepted for the 2nd semester and for the unrestrectedly free painting class due to her semester works. First she enters the class of Kandinsky but she endeavors to change to Paul Klee.

8th of 1930 certification of acceptance in the free painting class of Kandinsky (7)

Transitional certificate to the 2nd Semester: the masters council has conceived in its conference of the 7th of april 1930 to fully accept you due to your semester works for the 2nd semester and for the free painting class of mister w. kandinsky. at the same time you are obliged to attend regularly the obligatory courses of the second semester.

the bauhaus administration

Later "Kandinsky" is crossed out and replaced by "Klee".

On the 24th of April 1930 she writes into her diary: The new semester starts, the 14 days in Dresden are over, I am sitting again in Dessau, in my small ugly hangout. I don't' have the courage yet to go to the Bauhaus, as I am worried about the money for the semester and the school.

On the 6th of July 1930 she notes: I am happy that I went to the painting class of Klee, that stimulates enormously - I think I did a great step forward. Foremost I am happy about this: to paint what the material endeavors. Only after this is completely revealed painting is allowed.

And a few days later: What Klee is going to say on Tuesday about the six new watercolors, I cannot wait to know the judgment. I still have a lot to paint in my head. Above all there is now music to paint, colored tones, sound, symphonies - that is the task.

After the demission of Hannes Meyer she writes in August 1930: The atmosphere in Dessau is horrible and can kill. In September 1930 she writes: The Bauhaus is closed. That was a hot show.

She stays and concentrates on her art again and notes on the 6th of October 1930: And the light shines in the darkness. Suddenly it became enlightened and I see a clear path. And suddenly the meaning of "abstract" is clear to me. ...And I knew that the words Klangfarbenharmonien (timbre harmonies) and Klangfarbenmelodien (timbre melodies) have not made a deep impression in vain. Suddenly it stood there totally clear and I made out my way. And today I am sure, I know now what I am looking for: color, music, impression, most subtle sense of perception .... The colorful sound is the primary. On the 22nd of November 1930 she writes: To know a lot and to prepare in order to paint precisely. Botanic, geology, anthropology, everything has to be studied in order to paint. Not objective matters but the inner reality.

On the 10th of December 1930 she receives a handwritten testimony by Paul KLee for F. Kessinger (after her marriage Petra Petitpierre) (8): Miss F. Keßinger has attended my theoretical course "Künstlerische Gestaltunglehre" (artistic form theory) as a student of the Bauhaus Dessau. Additionally she has worked in my painting class. Concerning her theoretical work she submitted proofs of an "intensity" that demonstrate a particular well understanding. In the painting class she emerged with various individual works, which were done in a problematically rich and conscientious way.
In my opinion it would be a pity if her studies would be interrupted while she is on her best way. Prof. Paul Klee, Dessau 10.Dec.1930

When Klee follows his assignment to the Art Academy of Düsseldorf she gives him a farewell present. He therefore writes to her:

Dessau Easter 1931
Dear Miss
thank you very much for your beautiful present that I received the day of your departure! I was very pleased! In Düsseldorf I saw your submitted works and with a few words I could easily achieve your admission. You could go to the drawing class of Heuser and there you could surely catch up what you still miss in direct nature studies. I would recommend the anatomy course.
I hope that these lines will reach you. With my best greetings, yours Klee. (9)

When Klee leaves Dessau Petra Petitpierre officially takes a semester abroad in order to apply at the Art Academy Düsseldorf. On the 30th of May 1931 she receives the required certificate from the Bauhaus Dessau (10):


we hereby certify that miss friely kessinger, born 13.5.1905 in zurich is a student of the bauhaus dessau since the 29.10.1929.
from 29.10.1929 until the 8.4.1930 she completed the basic class and was fully accepted in the free painting class of professor klee on the 8.4.1931. she attended his lessons for two semesters. currently she interrupts her studies in order to take a semester abroad.

Art Academy Düsseldorf

Five weeks later she receives the admission. Shortly before she meets Klee in his exhibition at the gallery Flechtheim. Klee writes in a postcard to his wife Lily on the 6th of July 1931: Tomorrow I will meet Kaesbach again in order to decide about my room and my class. ... I was shortly at the exhibition where I met Miss Kessinger. I could inform her right away about the good result.

Admission (12):
National Art Academy Düsseldorf, July 8th, 1931


Miss F. Kessinger was accepted today by the decision of the academic senate from the preliminary class of Prof. Heuser for the painting class of Professor Klee. The work she accomplished in the preliminary class fully confirmed the artistic talent of great promise which was shown in the work submitted at Easter. The senate would be most pleased when it would be made possible for Miss Kessinger to continue with her promising program of studies with us. The Director F. W. Kaesbach

And in another confirmation of the 3rd of November 1931 : The art student Miss Frieda Kessinger, born on 13th of May 1905 in Zurich, is accepted as a student at the National Art Academy on the bases of the submitted work and is obliged to respect the rules of the academy. The Direction of the Academy F. W. Kaesbach

Also Eugen Batz and Emil Bert Hartwig change together with Klee to Düsseldorf. The funds of Petra Petitpierre are nearly exhausted and she can just barely manage the course of studies. She writes in her diary: It would be a pity if I had to stop now.

In January 1932 there is a day of open ateliers and the works of the students are exhibited. Klee writes in a letter to his wife Lily: Unfortunately the Academy stands under the sign of a public exhibition. That bothers a lot but one has to be present. Otherwise I would rather have walked off. The class has hung today. As the ateliers of the professors where also opened I had to clean up and decorate the walls with watercolors. It looks good. (14)

In a postcard to Lily Klee he reports on Sunday the 17th of January 1932. ... The exhibition of the class is very lively, especially the female student has painted some excellent works. (15)

On the 15th of February 1932 Klee writes to Lily: Sunday was quiet and I was pleased to have tea at Miss Kessinger's place. She had planned this for some time, she had spared a Havana for me and wanted me to see her atelier. And then it was really nice, a little bit of atelier magic. We talked in Swiss German quite well; her Dessau memories are vivid, especially about individual students. She is very critical. Petitpierre must be exemplary that she loves him. Or maybe this is something beyond where criticism. (16)

On the same day Petra Petitpierre writes in her diary: In painting it has gone on quite a bit further and not bad at all.

On March 19th Klee wrote in her certificate : Miss Friedli Kessinger has achieved as a student of the winter semester 1931/32 at the Art Academy Düsseldorf the progresses I had expected. It would be good if she could continue her studies, free of thoughts about time limits. Like this she would find good conditions for the further development of her personality.
Prof. Paul Klee, Düsseldorf 19. III. 1932

Her studies are about to end and she notes in her diary on 23rd April 1932: But I am afraid of graduating here in Düsseldorf. I will be homesick I got settled here for a year now and I feeling comfortable, and now I will have to part - sad.

On the 13th of May 1932 she writes: ...framed firmly inside of my scriptural paintings. Maybe let go. It won't be easy. Work, there are also other opportunities.

In July 1932, Petra Petitpierre is appointed as master student of Paul Klee and receives a graduation certificate by the Academy and by Paul Klee (18):

Düsseldorf, 12th of July 1932

Miss
Stud. Kessinger
On the basis of your presented works you will be appointed master student of the Academy by unanimous decision of the teaching staff.

Düsseldorf, 15th of July 1932

Report
Miss F. Kessinger worked as a student at the National Academy of Art two semesters in my painting class. The way she dealt mentally and manually with the many provided things was very fruitful. Miss Kessinger has made decisive steps towards a further development of her artistic personality. The conditions for further independent developement are most favorable.
Prof. Paul Klee, class tutor
F. W. Kaesbach, academy director

Paris

In October 1933 she goes on a six months journey to Paris. She studies at the École des Beaux-Arts and at the Académie de la Grande Chaumière with Fernand Léger and André Lhote, but she does not like it. In her sketch diary Paris 1933/34 (19) she draws the Place Vendôme, the Chimères de Notre Dame and Sacre Cœur, as well as children and children's faces: Der kleine Silvester im Jardin de Luxembourg (Little Silvester in the Jardin de Luxembourg), Chorkinder (choir children) and Les petites chanteurs de la Croix de Bois. In the sketch L´Entropie she draws Paris in autumn at Montmartre, a tree without leaves, empty tables and chairs in the wind. When she arrives she draws the grey house walls in Rue de la paix in the twilight. And before her departure in 1934 Paris Neuilly in spring, the river, the steam boat, in cheerful pastel.

Murten

In the same year on 3rd November 1934 she marries the architect Hugo Petitpierre. In the beginning they live at his parents' house and there is no place for her to have her own atelier. She feels alienated and desperate. On 10th of October 1935 their daughter Simone is born. Together they are making plans for a house in Murten with a studio. On Christmas 1939 they move into the new house. She now calls herself Petra Petitpierre and signs all her former works subsequently with that name. Later, she will reduce her signature to only PetrA or PP (20).

The Swiss audience increasingly disapproves of Modernism, especially Surrealism is seen as a disintegrating influence and rejected as being "non-Swiss" (21). By writing letters she keeps in contact with Klee, but a reunion will only take place in 1937 they will see each other again. She notes down in her diary: Mature and cured, I wanted to see master Klee in 1937. Finally, the day that I had been waiting for, during four years had arrived. But alas, it was a sad day. I was radiant and young, armed with roses, and I found the poor man bent, weakened by disease, an old man. Was that the same Klee I had known in Dessau and Düsseldorf? He was nothing, absolutely nothing in comparison, and I accepted what I saw. Instead of being impressive, his head was narrow now, aotmost spiritually minded, with his nose sticking out strongly, a narrow mouth and sparse hair. His forehead seemed to have grown higher and his eyes lookrd fiery. It was only a short visit, but I was determined to grant him his wish to come more often, as it was also my own wish. From 1935 on, Klee was suffering from Scleroderma, a pathological hardening of the skin.

In September and October 1939, the Klees spend some time at the Lake Murten. Petra Petitpierre writes: One day, I was there and the girl (daughter Simone) was outside with Mrs. Prof. Klee. I was in his room to see the small watercolors he painted. (…) Those small watercolors were hanging one after the other in rows on his walls. Why blue, I asked him. Yes, there also will have to be some blue. But you are right, I have not worked very much with blue until now. I still have to do that.

On 10th of May 1940 she sees Klee for the last time. She notes in her diary: I bought flowers, but I forgot to phone him before. It was horrible. Suitcases were standing around and Klee looked bad and had only little time. (…) He must be very ill.

On their last encounter he says the spiral is going downwards. And she notes down: In the funnel the spiral is going in circles.

On 29th of June 1940 Klee dies in the Clinica Sant Agnese in Muralto-Locarno.

When she hears about his death on the radio, she collapses. She writes: This is impossible, this is not true. On the radio, they announce Klee died. This is not true.

Diary 4.7.1940: Funeral service in the Burgerspital in Bern. I should not have gone.

After his death she writes by hand her "Skizze nach rückwärts" (sketch going backwards), in which she remembers individual encounters. She asks herself why he had been burned and if he would have wanted that. She cannot stop crying.

And so, there was nothing left. Nothing of the person Klee. Nothing concrete. (…) But many tangible things are left of the work by Klee, many, many sheets.

In July 1940 she writes down in her diary: The notes of the painting class. I have to do it, I wanted to give them to him for his birthday. Work, work and do not despair.

She gives a copy to Lily, excerpts are published on 20th Nov. 1940 in the newspaper Die Tat (The deed), the complete text comes out in 1952 at the editorial Benteli Verlag (22)

And in November 1940: For now, I am still under the spell of Klee's death. (…) Can I walk on my own now? But I can stand on my own. Maybe it is good that I do not have to concentrate on the friend anymore, but on my work.

And on 12th December 1940: I do not want to grieve anymore, time is a healer after all, and I want to work. How to start, where to start. With drawing? With painting. It is not difficult. But, I would definitely have to paint with oil colors. - Oh, when I saw the many oil paintings, and actually they were not that many, I knew, every painting is a creation.

At the end of 1940 to the early 1942 she restores numerous works by Klee. In 1942 she writes down a list of the total of paintings that she restored: 70 pieces. Among them "Liebeslied bei Neumond" (love song at new moon), "Assjel im Gehege" (Assjel in the enclosure) and "Dame Dämon" (Lady Demon), which had been so heavily damaged that she has to repaint them almost completely. She writes: All these things had been at my place in Murten for restoration, additionally there are the things that I made at Mrs. Klee's. The work consisted of gluing on sheets, hessian on plywood or pavatex boards. I had to paint a lot into the works, otherwise it would have been impossible, using Klee's blending techniques, varnishes and waxes. I glued on again around 120 sheets, small ones and big ones. I only charge for the material expenses, around 100 francs. In May and June 1940 I worked constantly, also the whole April of 1941. For "Dame Dämon" I received 50 francs as well as the sheets "Kleines Gartenhaus" (small garden house) and "Auferstehende" (reviving woman) as a present (23.)

In Erinnerungen an Petra (remembering Petra) she writes: when Klee wanted to achieve a certain structure, he took cloth or even salt or sugar and blended it into his colors. In her late works she does it similarly, the colors being grainy from the crystalline structures of the sugar.

In her estate there are several books, like Kant's Critique of Pure Reason, still signed with the name Frieda Kessinger and filled with underlinings, remarks and word pairs. Also Kierkegaard in 1922 with the remark: What could I have possibly understood of Kierkegaard in 1922? In 1926 she reads The Idiot by Dostoyevsky. Also Ivan Goncharov, Tolstoy, Gogol, Pasternak and Alexander Solschnizyns The Gulag Archipelago, in 1927 The Ego and the Id by Freud, an edition from 1923. In C. G. Jung's Psychology and Alchemy, published in Zurich in 1944, she had written on the cover: Becoming aware of the idea in reality is the true communion of men.

She is longing to travel, but she does not have enough money. Despite of that she travels with her daughter to Capri in 1948. In 1951 she is getting divorced. Diary entry from 2nd July 1951: Painting keeps me breathing, is more fruitful than anything. Afterwards she feels liberated and makes an exhibition of her works in her Murten house in 1952.

Late Work

In 1953 and 1954 she has solo shows in Bern and Zurich and presents lectures about theories on fine arts and the transformation of forms. In the essay Das Urbild nach C .G. Jung (The pre image after C. G. Jung) she speaks about artistic forms as archetypes of the collective unconscious, their pre-images being the common heritage of all mankind. The subjective connects with the unlimited field of the unconscious. Petra Petitpierre also considers basic forms like the circle, triangle, square, horizontal, diagonal, curves and geometric weight distributions as pre-forms that constructive or concrete art deals with. For her, they are the expression of absolute painting, as they are liberated from any object, color as poetic element (24).
But afterwards she writes in her diary: No, I have made my decision now, I will dedicate the rest of my life to art, to the colors and I will stay on my own. I do not like to live with other people.

And in March 1955: I cannot bear it much longer. And there is not anybody to help. Since I started studying, since I devote myself to art, there has always been nothing but worries about money. But I am not strong enough that I can cope with that - neither am I able to fight.
On 25th September 1955: I painted (…) but standing on my feet is exhausting.

She has exhibitions in Zurich and Bern. In 1957 she contracts Polyarthritis, a painful inflammation of the joints, and is only able to work on small sizes. On 9th of March 1957 she writes in her diary: it is more important that I was able to work and it is important that I will be able to continue working.

She spends almost all 1958 in hospital, painting and drawing while lying in bed.
After that, she returns to Murten.

Hands of mine

now they are idle
and rest crooked
in pain and full of ache.

hands of mine, without art,
hands of mine without strength
since overcome with disease.

If help might come this night
And finally, even healing,
If sorrow and pain pass by,

and my limbs stand praying,
yet weak remain the hands,
then help me to humanly

endure: burden, sacrifice and life
until shivering up to the fingertips,
pain passes, the heart stands still.

Petra
Murten, Sept. 1959

About the work of Petra Petitpierre

During the life of the artist a longer collaboration with galleries never took place. About one hundred of her own paintings from the estate of Felix Klee are, according to her daughter Simone Müller-Petitpierre, in the Zentrum Paul Klee ZPK in Bern, Switzerland.

In the most intense part of her late work more than 100 oil paintings were realized, due to her disease often in small sizes. For color and angle she used a prism and a protractor for the Golden Section (25). Both are to be found in the artists estate administrated by her daughter Simone Müller-Petitpierre. In the following some of her works shown in this book will be discussed.

The works from the early twenties, even before her time at the Bauhaus, were later signed with "PetrA", "PP" or "Petra Petitpierre". They show small-scale, playful abstract shapes, like Huppé or Fleurs from 1925, on cardboard or wood. This year she also began to cut out her pictorial forms, like in ES and in Amöben and Fantôme from the following year. Klee also used to make cut up paintings and put them in a new order afterwards. (26) Gabriele Münter, ten years before a girlfriend of Kandinsky, painted Klee as Mann im Sessel (man in an armchair) at the time when Kandinsky and Klee met in Munich and were coincidental neighbors. The painting was shown in 1913 in Herwarth Walden's Autumn Salon in Berlin. She later wrote: We spent some time at his place to see his new works. He gave us insight also into his technique. (...) He explained that he took already finished drawings and then cut them up in order to get to the essential (27). For her miniatures, reduced to their essence by the cut up technique, Petra Petitpierre first painted with ink on fine paper and colored it afterwards. Her creatures appear unfinished, swimming, and groping, beginning to exist. Her works portray the "unfinished" the "blurry", which she only indicates. Like in Kleines Bild that lets emerge only vaguely the applied flat coated color onto rough unprimed canvas. The images are abstractly alienated. This manner of painting is very unusual for a young woman in Switzerland, when even the Bauhaus painters are fighting for this freedom in the public acceptance only with great difficulty.

She maintains the cut up technique and watercolors on paper-thin Japanpapier (Japanese paper) like in the Bändigerin. Here is the motive of this painting is a role change, that symbolizes female strength, while the soft hazy colors on the sensitive paper create the maximum contrast of vulnerability.

Her works recall amorphous, microscopically enlarged forms. Lurching and in movement like detached islands. Like Farben und Formen (colors and shapes) und Farbenspiel (color game) of 1929, which she produced when she was already accepted at the Bauhaus in Dessau. In the following years her work is still characterized by the constant movement of forms.

The ink brush drawings which she made during her time in Düsseldorf resemble pen drawings due to the fine stroke. Apparently she occupies herself with lines and surface structures as well as with oil blueprints often practiced by Klee, a technique in which the paper is pressed, similar to the monotype on a colorized underground and the lines are pressed through from above. Then the paper sheet is colored. In this period she paints figure shapes that are drawn with a single line, like Legende or Archetypus of 1931 and 1932.

In the late thirties she continues to work with delicate paper forms and fine ink drawings, like Embryo and Grünling. Volatile creatures surrounded by delicate brush strokes. Her approximately 170 pages long and unpublished notations of the theoretical lectures by Klee, also contain a chapter on calligraphy. Apparently Klee dedicated several lessons on these exercises. From the pen or brush movement evolve moving shapes or shape hints. Or a gently arched network of vibrissae or fine tentacles.

In 1939 war becomes the central theme of her black ink brush drawings. In Grab der Gräber grotesque sculls are lying in a deserted landscape. In the early forties she begins with a series of red chalk drawings. The Weinende from 1941 is full of pain, her cry remains unheard. After that she again realizes figures drawn with one line. "Ice Skaters" like her daughter Simone Petitpierre calls them. (28) Tumbling sliding figurines in a ruptured time.

The small oil paintings that emerge in these years concern botanic themes like trees and fruits in the paintings Petit abre, 1941 (trees) and Fruits, 1942, in commingling colors. Strange banality in a dark unsettled period. In Fantôme, 1933 and Masque d'un danseur, 1944 the faces remain serious and silent.

At the end of the forties she begins with her late work, oil paintings with geometric shapes and angles that seem to float freely in space. They swirl around like paper aero planes. This time is also characterized by scriptural paintings with letters, numbers and hieroglyphic, encoded signs like Signe sacrée, 1948 and Hieroglyphes, 1952 as well as architectural arranged city images on rough canvas.

At the end of the twenties Klee creates a theory of form, categorizing them into:
a) as constructive logical and b) as mentalogical forms. Constructive logical describes common spatial experience of geometric forms. Going beyond that Klee defines metalogical as occasionally psychological, differing from a) and creating more space for psychological consequences. And Klee further wrote: Metalogic affects the smile, the look, the smell and the temptations of good and evil. ...Because in front of mystery analysis shyly gets stuck.(29)

To paint on a black surface was a special way for Klee to let the energy of color appear. The floating forms of the late oil paintings by Petra Petitpierre are often painted on black surface, the colors are mixed with sugar and rice. She paints intervals and color values; arrangements of forms become increasingly more complex and intensify in front of a black interior image surfaces. The contours are sharper, the expression more demanding, the more the disease stiffens her hands.

Starting with the soft melting forms from the beginning of her artistic life after her first operation and going to the constructive hard and dissonant sounding forms of her last paintings that perforate the skin like shattering glass, Petra Petitpierre devoted her life to her art. She always just wanted to do nothing else but paint, empathizing deeply in the nature of art. The result are passionate highly concentrated quaint agglomerations by a sensitive artist who remained true to herself till the end.

out of the book "Aus der Form geboren"Schüler der Klasse Paul Klee 1931-1933
Published in September 2011 by ZELLERMAYER Galerie Berlin, Carsta Zellermayer

FUSSNOTEN / FOOTNOTES
(1) Notes by Petra Petitpierre from the artists estate.
(2) Interview by the author with the daughter Simone Petitpierre
(3) Petra Petitpierre: Das Wunder, notes from the artist's estate, cited after: Tina Roßbroich: Petra Petitpierre, l.c., p. 16
(4) Roßbroich, l.c.., p. 16
(5) also Hans Thiemann, Bella Ullmann-Broner, Heinrich Neuy, Karl Koch
(6) memories of the Bauhaus from the artist's estate
(7) Documents from the artist's estate, originals at the Zentrum Paul Klee, Bern
(8) Documents from the artist's estate, originals at the Zentrum Paul Klee, Bern
(9) ibid.
(10) ibid.
(11) Paul Klee: Briefe an die Familie, a.a.O., S. 1157
(12) from the artist's estate, originals are in the Zentrum Paul Klee, Bern
(13) ibid.
(14) Paul Klee, Briefe an die Familie, a.a.O. S. 1173
(15) ibid. p. 1173
(16) ibid. p. 1177, he refers to Hugo Petitpierre, her future husband
(17) Documents from the artist's estate, originals are in the Zentrum Paul Klee, Bern
(18) ibid.
(19) The sketch diary is to be found in the artist's estate administrated by her daughter
Simone Müller-Petitpierre
(20)As their marriage was becoming increasingly difficult, Hugo Petitpierre did not allow her to sign with "Petitpierre", therefore sometimes only "PetrA" or "PP". (source: Simone Müller-Petitpierre).
(21) From: Tina Roßbroich: Petra Petitpierre (1905-1959). Leben und Werk, Trier, Univ.Diss. 2001, p. 38
(22) Petitpierre, Petra: Aus der Malklasse von Paul Klee, Benteli Verlag 1952. The 170 p. "Theoretische Kolleg", that wrote down and that consists of drawings concerning the exercises Klee gave his Bauhaus students, has not been published yet.
(23) correspondence with Lily Klee in the artist's estate
(24) lecture by Petra Petitpierre in the artist's estate
(25) The golden section represents the ideal proportion of distances or intervals in a harmonic-aesthetic sense. These proportions are also found in nature, as in the leaf construction of a rose. Philosophically and spiritually, it symbolizes the all-embracing unity, which merges all its contradictory parts to a harmonic whole.
(26) Wolfgang Kersten/ Osamu Okuda: Paul Klee - Im Zeichen der Teilung. Die Geschichte zerschnittener Kunst Paul Klees 1883-1940, Kunstsammlung Staatsgalerie Stuttgart 1995
(27) Gabriele Münter in: Ludwig Grote: Erinnerungen an Paul Klee, l.c., p. 41
(28) Simone Müller-Petitpierre 2010 interview with the author
(29) cited after: Glaesemer, Jürgen: Paul Klee. Die farbigen Werke im Kunstmuseum Bern, l.c.., p. 140 und V. Thiel, l.c.., p. 174)



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