Die Ausstellung "Asylbilder" von
Martin Rosswog ist eine "Dokumentation des Daseins" von Flüchtlingen in ihren Übergangsunterkünften.
Martin Rosswog dokumentiert das Leben Asylsuchender in ihren Flüchtlingunterkünften in "seiner"
Heimat, dem Bergischen Land, wo der ehemalige Becher-Schüler als freier Fotograf lebt und arbeitet.
Der Anstoß zu dem Projekt in den Jahren 1992 bis 1994 kam durch die Arbeit an einem Kalender zum
Thema " Zuhause in Deutschland", für den der Künstler die Fotos anfertigte.
Die Ästhetik der "Asylbilder" ist an der Bildsprache von Bernd und Hilla Becher geschult. Ihre
Nüchternheit, Distanz und Präzision bewirken trotzdem eine besondere Nähe und erregen Betroffenheit.
Das Elend der Vertriebenen wird in der Reihung von Trennwänden, Waschmaschinen, Kochherden und
Waschbecken in den kargen Unterkünften dastisch betont. Dennoch gibt es Versuche durch die
Flüchtlinge selber etwas Heimat und Wärme in der Fremde zu schaffen. Einen kleinen Garten, der
angelegt ist, Plüschtiere an den Wänden, Familienfotos und Nippes Figuren auf dem Fernsehapparat.
Für die Portraits von Martin Rosswog versuchen sich die Flüchtlinge in ihrer Isolation irgendwie
würdevoll zu zeigen. Die Aufnahmen dokumentieren Paare, Familien, Jugendliche und Kinder, aus
verschiedenen Ländern und Kulturen. Räume und Menschen sind in den Aufnahmen oftmals getrennt.
In der Ausstellung finden sie wieder zusammen und stellen dem Betrachter ihr dortiges Leben vor Augen.
Der wissenschaftliche und soziale Anspruch Martin Rosswogs, wird in diesen Fotografien besonders deutlich.
2005 wird Martin Rosswog im Rheinischen Landesmuseum in Bonn eine Einzelausstellung mit seinen 2002 entstandenen Arbeiten "Hausgeschichten", deutsche Spuren in den Donauländern, haben.
Karolin Bohrer
ZELLERMAYER Galerie